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Zunahme von Homophobie in Flensburg – Regenbogenbanner verbrannt

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Die negativen Reaktionen fallen in diesem Jahr extrem auf - Fotos: Flenbunt-Zentrum

Flensburg - Seit 2017 werden in Flensburg die „Rainbow Days“ gefeiert. Der Arbeitskreis Vielfalt im Flensbunt Zentrum am Hafen organisiert die mittlerweile auf einen Monat ausgedehnten bunten Tage. Ab Anfang Mai gibt es Lesungen, Tanzkurse, Kinovorstellungen und vieles mehr. Der Höhepunkt ist der Christopher Street Day (CSD) um den 17. Mai, bei dem zahlreiche Informationsstände rund um die Themen Sexualität, Aids, Homosexualität, Transgender und persönliche Identitätsfragen aufgebaut sind.

Wie in den vergangenen Jahren wird über diese Veranstaltungen auch in der Presse berichtet, und die Informationen werden über soziale Medien verbreitet. Dieses Jahr ist die Resonanz besonders stark: Wo sonst nur wenige Kommentare, Likes oder Emojis zu finden waren, gab es dieses Jahr über 4.000 Reaktionen. „In den sozialen Medien gibt es viel Zuspruch, aber auch massive Ablehnung und Hasskommentare gegen die queere Community“, erklärt Andreas Witolla, Leiter des FLENSBUNT Zentrums.

Die Situation eskalierte am 8. Mai: Um die Rainbow Days zu planen, trafen sich Mitglieder unterschiedlicher Herkunft und Geschlechts im Arbeitskreis Vielfalt. Am 7. Mai besprachen sie die letzten Feinheiten für den CSD am 17. Mai auf dem Südermarkt. Nach dem Treffen hängten einige Mitglieder gegen 19:30 Uhr an den Eisenbahnbrücken am ZOB, Angelburger Straße und Heinrichstraße insgesamt acht gut sichtbare Banner auf. Diese waren gegen 22 Uhr noch zu sehen, doch wenige Stunden später waren sie verschwunden.

Unbekannte Täter stahlen die acht Banner im Wert von rund 500 Euro von den Brücken. Vermutlich liefen die Täter über die Bahngleise Richtung Husumer Straße, wo sie die Banner am 8. Mai gegen 1 Uhr unter der Brücke in der Schleswiger Straße anzündeten. Um 1.01 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, die die Banner löschte. Der Einsatz war nach rund einer halben Stunde beendet. Noch heute liegen die verkohlten Reste unter der Brücke neben den Gleisen.

„Wir verurteilen die Taten aufs Schärfste. Diese Gewalt, die nur durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte keine Opfer gefordert hat, ist für uns unbegreiflich“, berichtet Witolla. „Eine Strafanzeige bei der Polizei ist gestellt und wir rufen alle Flensburger:innen auf, achtsam zu sein und Hinweise zu den Gewalttaten bei uns oder der Polizei zu melden.“

Die Rainbow Days und der CSD werden wie geplant weiter stattfinden, und ein neuer Banner wurde ein Tag später aufgehängt, welches jedoch auch wieder geklaut wurde: „Wir lassen uns nicht unterkriegen und werden weiter für Akzeptanz, Anerkennung und gegen Gewalt einstehen und ganz nach dem diesjährigen Motto ‚Vereint in Vielfalt‘ am 17. Mai gegen Hass, gegen Gewalt, für Vielfalt und Anerkennung demonstrieren“, so Witolla weiter.

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