Ramsharde: 40.000 Euro für Flensburgs ältesten Jugendtreff
von Thomsen / Foerde.news

„Investitionen in Orte wie diesen sind Investitionen in die Zukunft“, betont Thomas Menke, Vorstandsvorsitzender der Nord-Ostsee Sparkasse. „Die Kinder und Jugendlichen finden hier einen Ort, der ihnen Chancengleichheit, Halt und Perspektiven bietet.“
Im laufenden Jahr 2024 haben rund 3600 junge Menschen den Treffpunkt aufgesucht. Neben klassischen Freizeitangeboten erhalten sie hier Unterstützung bei den Hausaufgaben, Hilfe bei Bewerbungen und gelegentlich auch Begleitung zu Vorstellungsgesprächen. Treff-Leiter Thomas Lohse weiß um die Bedeutung solcher Einrichtungen: „Nicht alle Eltern können die Betreuung leisten, die ihre Kinder brauchen. Wir möchten hier eine verlässliche Anlaufstelle bieten.“
Antwort auf digitale Vereinsamung
Lohse und Michaela Oesser, Geschäftsführerin des Trägers ADS Grenzfriedensbund e. V., beobachten in ihrer täglichen Arbeit den Wandel der Jugendkultur. Die zunehmende Digitalisierung führe dazu, dass viele Kinder und Jugendliche den direkten sozialen Kontakt und das analoge Spiel verlernen. „Mit Unterstützung der Nospa wollen wir gezielt gegensteuern“, so Oesser. Geplant ist, im alten, sanierungsbedürftigen Kiosk auf dem Gelände einen rein analogen Spielraum zu schaffen – als bewussten Gegenentwurf zur digitalen Dauernutzung.
Auch im Außenbereich tut sich einiges: Hochbeete sollen entstehen, die gesamte Anlage wird aufgewertet. Besonders bemerkenswert: Der neue Azubi-Jahrgang der Nord-Ostsee Sparkasse wird sich Anfang August aktiv an den Arbeiten beteiligen – gemeinsam mit Vorstandschef Menke.
„Als regionales Unternehmen sehen wir es als Selbstverständlichkeit, nicht nur finanziell, sondern auch persönlich vor Ort mitanzupacken“, sagt Menke. „Solches Engagement stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Ein Ort mit Geschichte
Der ADS Jugendtreff Ramsharde ist mehr als nur eine Freizeitstätte – er ist ein Stück Flensburger Zeitgeschichte. Bereits 1951 erwarb der ADS Grenzfriedensbund das Gebäude, das ursprünglich unter dem Namen „Port Arthur“ als Ausflugslokal bekannt war. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es von den Nationalsozialisten aufgrund seiner strategischen Lage genutzt. Nach Kriegsende entschieden die Alliierten, das Gelände einer sozialen Nutzung zuzuführen – so entstand 1954 der Jugendtreff.
Seitdem ist die Einrichtung ein fester Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit in der Region – und wird mit der nun bevorstehenden Sanierung fit gemacht für die Herausforderungen der Gegenwart.