Flensburg /Satire -In einer Welt, in der die Freiheit, so schnell zu fahren, wie der Bleifuß es verlangt, von fiesen Geschwindigkeitskontrollen bedroht wird, hat in Flensburg ein unbekannter Held in einer spektakulären Nacht- und Nebel Aktion gegen die Unterdrückung rebelliert. Der neue Super-Blitzeranhänger, ein teures Spielzeug der Stadtverwaltung für lächerliche 150.000 Euro, wurde in seinem Debüt auf der Bühne der Husumer Straße gnadenlos aus dem Verkehr gezogen.

Nicht länger als 38 Stunden konnte dieser elektronische Spion seine blitzenden Augen auf die ahnungslosen Bürger richten, bevor er zwischen Freitag 18:30 Uhr und Samstagmorgen vier Uhr,  mit einem eleganten Hauch von schwarzer Farbe zum Schweigen gebracht wurde. Ein Meisterwerk der Sabotage, gekrönt mit dem mysteriösen Schriftzug „FCK“, ein Rätsel, das tiefere Bedeutungen suggeriert. Das fehlende "U" lässt Raum für Interpretationen: ein Zeichen künstlerischer Freiheit, Zeitdruck, oder war's einfach der Mangel an Platz?

Der "Enforcement-Trailer", wie ihn die Stadt mit der Romantik eines Steuerformulars tituliert, fristet nun ein Dasein im Dunkeln, seiner Sehkraft beraubt, während er wohl mit einer Zahnbürste von seiner nächtlichen Eskapade gereinigt wird.

In einer ekstatischen Demonstration von Rache gegen das Blitzlichtgewitter wurde die wertvolle Messtechnik hinter einer schwarzen Farbe verborgen, womit der Anhänger in einen ungewollten Ruhestand versetzt wurde.

Währenddessen scheint die Stadt Flensburg nicht gewillt, sich von ein wenig Farbe unterkriegen zu lassen. Mit der Entschlossenheit eines Schülers vor der Matheprüfung plant man, das Repertoire an Überwachungsgadgets zu erweitern. Mehr Säulen sollen die Landschaft zieren, in der Hoffnung, nicht nur die Schnellfahrer, sondern auch die bei Rot Überquerenden zu erwischen. Ein Vorhaben, das den lokalen Michelangelos unter den Sprayern sicherlich neue Inspiration liefert. Welche Farbpalette wird wohl das nächste Meisterwerk schmücken?
Offensichtlich haben wir es dieses Mal nicht mit einem künstlerischen Ausdruck der "Letzten Generation" zu tun – es sei denn, sie haben sich für einen anderen Farbton entschieden!