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500. Herztransplantation am UKSH in Kiel - 11-jähriger Paul aus Hessen erhielt das Spenderherz

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Freude über die gelungene Herztransplantation: Ein Teil des interdisziplinären Behandlungsteams mit Paul, der das Herz erhalten hat. Der Junge kann voraussichtlich nach den Sommerferien wieder in die Schule gehen. - Foto: UKSH

Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, ist die 500. Herztransplantation durchgeführt worden. Der Patient, der das Spenderherz erhalten hat, ist der elfjährige Paul aus Hessen. Das UKSH ist die einzige Klinik in Schleswig-Holstein, die diesen Eingriff bei Kindern ermöglicht - und eine von wenigen in Deutschland. Aufgrund schwerer Verwachsungen am Herzen des Kindes dauerte die Operation über zwölf Stunden. „Paul hat den Eingriff aber sehr gut überstanden“, sagt Dr. Jens Scheewe, Sektionsleiter Kinderherzchirurgie und Chirurgie angeborener Herzfehler im Jugendlichen- und Erwachsenenalter. Betreut wurde der junge Patient interdisziplinär von einem Team der Kinderherzchirurgie, der Kinderkardiologie und der Herzchirurgie.

Paul kam mit einem hypoplastischen Linksherzsyndrom zur Welt und wurde nach der Geburt in der Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie am Campus Kiel (Direktor: Prof. Dr. Anselm Uebing) behandelt, die auch im internationalen Vergleich führend bei der Therapie dieses schweren Herzfehlers ist. Nach mehreren Operationen in den ersten Lebensjahren haben Kinder mit dieser Erkrankung mittlerweile in der Regel gute Chancen, viele Jahre ohne größere Einschränkungen zu leben. Paul erlitt jedoch im Dezember 2023 unerwartet einen Herzinfarkt und musste auf die internationale Warteliste für ein Spenderherz gesetzt werden – mit höchster Dringlichkeitsstufe, die generell für Kinder in dieser Lage gilt. „Wir haben sieben Wochen und einen Tag auf ein Herz gewartet“, sagt Pauls Mutter. „Der Anruf kam dann nachts um drei Uhr.“ Ein Hubschrauber hat Mutter und Kind nach Kiel gebracht, da das Zeitfenster, in dem transplantiert werden muss, eng ist.

Ob ein Spenderherz geeignet ist, hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von der passenden Blutgruppe und der Größe des Herzens. Wenn Kinder ein Spenderherz erhalten, wächst das neue Organ mit ihnen mit. „Unser Patient hat eine gute Prognose für die nächsten 25 bis 30 Jahre. Falls es nötig wird, könnte man später eine zweite Transplantation in Erwägung ziehen“, sagt Dr. Katharina Huenges, Oberärztin der Klinik für Herzchirurgie, die zusammen mit einem Kollegen aus der Kinderherzchirurgie das gespendete Organ nach Kiel gebracht hat.

Am UKSH, Campus Kiel, wurde 1986 das erste Mal ein Herz transplantiert. In den vergangenen Jahren wurden in der Klinik für Herzchirurgie (Direktor: Prof. Dr. Gregor Warnecke) durchschnittlich zehn dieser Operationen jedes Jahr durchgeführt, eine Zahl, die künftig deutlich erhöht werden soll. Kinderherztransplantationen sind selten. Erwachsene Patientinnen und Patienten, die nicht als „high urgent“ eingestuft werden, müssen in der Regel vier bis sieben Jahre auf ein Spenderorgan warten. Die insgesamt 500. Herztransplantation am Campus Kiel war die fünfte in diesem Jahr. Neben bislang drei Erwachsenen und dem elfjährigen Paul war einem Baby im Januar ein Herz transplantiert worden.

Vortrag im UKSH Gesundheitsforum

Anlässlich des Tags der Organspende am 1. Juni bietet das UKSH Gesundheitsforum am Mittwoch, 29. Mai, einen Hybrid-Vortrag an: „Organspende – Ihre Entscheidung“. Prof. Dr. Felix Braun, Transplantationsbeauftragter der Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Transplantations- und Kinderchirurgie, informiert unter anderem über den Prozess der Organspende und die Dokumentation der Entscheidung, um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema zu ermöglichen.

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