Anzeige
- Blaulicht -
Folge uns auf Instagram und Facebook

Polizei vereitelt zweiten Klebe-Einsatz der Flensburger Aktivistengruppe Letzte Generation

von

Klima Kleber versuchten den Verkehr in Flensburg lahm zu legen, was durch ein massives Aufgebot von der Polizei nicht klappte - Foto: Thomsen

Flensburg – Am Donnerstagnachmittag versuchten Mitglieder der Flensburger Gruppe "Letzte Generation" erneut, sich auf den Straßen festzukleben, um auf Umweltthemen aufmerksam zu machen. Doch die Aktion am Süderhofenden am ZOB wurde schnell von der Polizei unterbunden.

Vier Aktivisten hatten vor, sich auf der Spur in Richtung Friedrich-Ebert-Straße festzukleben. Doch kaum hatten sie ihre Rucksäcke abgesetzt, trafen rund 20 Zivilpolizisten ein und zogen die Demonstranten auf eine Verkehrsinsel. Offenbar hatte die Polizei im Vorfeld von der Aktion erfahren, sodass der Protest nur etwa zehn Sekunden dauerte.

Entschlossen, ihre Umweltproteste fortzusetzen, wollen die vier Aktivisten nun ihre Strategie für zukünftige Aktionen überdenken. "Die Erde ist ja noch nicht gerettet", betonte Lars Schäfer, einer der Aktivisten. Er gab zu, dass er nicht mit dem schnellen Eingreifen der Polizei gerechnet hatte.

Die "Letzte Generation" hatte sich erst kürzlich in Flensburg gegründet und Anfang Februar für Schlagzeilen gesorgt, als sie die Schiffbrücke stundenlang blockierten. Damals musste die Polizei speziell geschulte Beamte aus Eutin anfordern, um die festgeklebten Aktivisten schonend von der Straße zu lösen.

Nach dem vereitelten Einsatz am Donnerstag prüft die Polizei nun rechtliche Schritte und untersucht, ob eine Nötigung vorlag.

Die Mitglieder von Klima Kleber betonen, dass sie keine Gewalt anwenden werden und dass ihre Proteste friedlich und gewaltfrei ablaufen sollen. Sie wollen die Menschen wachrütteln und die Politik zum Handeln zwingen, um die Zukunft unseres Planeten zu sichern.

In den kommenden Wochen werden weitere Aktionen in Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern stattfinden. Die Aktivisten hoffen, dass sich immer mehr Menschen ihrer Bewegung anschließen und gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft kämpfen.

Letzte Generation vor den Kipppunkte: Wir sind die 99 Prozent

"Die Regierung ist vor der Verfassung in der Pflicht, unsere Lebensgrundlagen, unsere Freiheit und Demokratie zu schützen. Die Regierung kommt ihrer Pflicht nicht nach", erklären die Aktivisten auf ihrer Website. Sie kritisieren, dass wir weiterhin auf die 1,5-Grad-Grenze zusteuern und die Kipppunkte des Klimas in greifbare Nähe rücken. Die Letzte Generation fordert daher einen drastischen Wandel im Umgang mit dem Klima.

Die Aktivisten weisen darauf hin, dass während das reichste 1 Prozent bereits Notfallpläne für den Ernstfall schmiedet, die restlichen 99 Prozent auf den Staat angewiesen sind, um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden. Die Letzte Generation ist Teil des A22-Netzwerks und finanziert sich hauptsächlich durch den Climate Emergency Fund.

Die Aktivisten fordern die Regierung auf, eine repräsentative Notfallsitzung der Bevölkerung einzuberufen, um die Wende einzuleiten: den Gesellschaftsrat. Die Idee dahinter ist, dass Bürger:innen selbst über den Klimaschutz entscheiden können und dass unsere Demokratie dringend wieder handlungsfähig werden muss.

Um ihre Forderungen durchzusetzen, plant die Letzte Generation in den kommenden Wochen Straßen-Blockaden in mehreren deutschen Städten. Dabei betonen die Aktivisten, dass der Schutz von Leib und Leben jetzt und in Zukunft oberste Priorität hat. Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht, einschließlich Krankenwagen und Feuerwehrautos, dürfen die Straßen-Blockaden passieren.

Die Letzte Generation will mit ihren Aktionen die Politik wachrütteln und die Bevölkerung dazu bringen, sich für den Klimaschutz stark zu machen. Mehr Informationen zu den Straßen-Blockaden und zum Gesellschaftsrat gibt es auf der Website der Letzten Generation.

Die Letzte Generation betont ausdrücklich:

Der Schutz von Leib und Leben jetzt und in Zukunft sind die Beweggründe für unseren Widerstand. Wir ermöglichen Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht, einschließlich Krankenwagen und Feuerwehrautos, das Passieren von Straßenblockaden!

 

- Hier klicken, um Förde.news zu unterstützen: Gemeinsam für frei zugänglichen Lokaljournalismus -

Zurück