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Aktivisten der 'Letzten Generation' fordern Klimagerechtigkeit: Klimakleber kleben sich an Privatjet

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Die "Letzte Generation" nennt die Aktion "einen friedlichen Protest" Foto: Letzte Generation

Sylt - Im Rahmen einer Aktion am Flughafen Sylt haben Aktivisten der Bewegung "Letzte Generation" einen Privatjet mit leuchtender oranger Warnfarbe markiert. In einer Ansprache wandten sie sich direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Aktivisten, darunter fünf Personen im Alter von 21 bis 60 Jahren, durchbrachen mit Bolzenschneidern den Zaun des Flughafengeländes und drangen in den Sicherheitsbereich vor.

Mit präparierten Feuerlöschern stürmten sie zu den parkenden Privatjets und entrollten auf den Tragflächen Banner mit den Aufschriften "Euer Luxus = Unsere Dürre" und "Euer Luxus= Unsere Ernteausfälle". Ihre Botschaft: Die klimaschädlichen Auswirkungen des Privatfluges sollten durch diese Aktion eindrucksvoll hervorgehoben werden. Nachdem sie den Privatjet besprüht hatten, klebten sich einige der Protestierenden mit einer Hand auf den Tragflächen des Flugzeugs und auf dem Asphalt vor dem Flugzeug fest.

Polizeipressesprecherin Sandra Otte bestätigte, dass die Polizei zügig vor Ort war. "Der Einsatz dauert noch an, die Personen befinden sich weiterhin auf beziehungsweise vor dem Privatjet", sagte sie. Weitere Maßnahmen werden in Abstimmung mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV) getroffen. Strafrechtliche Ermittlungen wurden eingeleitet.

Die Aktion stellt eine direkte Herausforderung an Bundeskanzler Olaf Scholz dar, der zuvor im Gespräch mit der ZEIT erklärt hatte, dass die Forderungen der Letzten Generation zu unkonkret seien. Theodor Schnarr, Sprecher der Letzten Generation, konterte mit der Kritik, dass Scholz' "Anpacken" aus ständigen Verzögerungen beim Klimaschutz und einem Plan bestehe, der vom Bundesverfassungsgericht als unzureichend bezeichnet worden sei.

In ihrer Ansprache vom Flughafenfeld wandten sich die Aktivisten direkt an Scholz: "Die Besitzer der Privatjets, Limousinen und Superyachten werden diese nicht freiwillig stehen lassen. Um diese Emissionen zu senken, wird es Regulationen brauchen, Gesetze." Sie forderten Scholz auf, konkrete Maßnahmen für die Klimagerechtigkeit zu ergreifen und die Emissionen zu senken, die durch den Luxuskonsum der Superreichen verursacht werden.

Die Letzte Generation forderte Scholz auch auf, einen Gesellschaftsrat Klima einzuberufen, um sozial gerechte und demokratische Lösungen zu finden. "Wenn Sie schaffen würden, das umzusetzen, unnötige Emissionen zu vermeiden und unsere Zukunft zu sichern, würden Sie als Klimakanzler in die Geschichtsbücher eingehen", lautete die Botschaft an Scholz.

Während der Konflikt mit den Vermögenden und die Frage der Klimagerechtigkeit weiter hin offen bleiben, zeigt diese Aktion auf dem Flughafen Sylt erneut die Dringlichkeit der Klimakrise und den wachsenden Wunsch nach konkreten Lösungen.

Nachmeldung:

Wie die Polizei am Dienstagnachmittag mitteilt sind die fünf Personen die sich am Dienstagvormittag (06.06.23), gegen 11.20 Uhr, auf und vor einem Privatjet auf dem Sylter Flughafen festgeklebt haben, konnten durch Beamte der Sylter Polizei gelöst werden. Die fünf Personen wurden vor Ort von Rettungskräften untersucht, verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

Die Personen werden nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen. Der Flugbetrieb wurde nicht beeinträchtigt. Die Höhe des Sachschadens ist bislang noch nicht bekannt. Strafrechtliche Ermittlungen wurden eingeleitet. Der Einsatz wurde gegen 15.40 Uhr beendet.

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